Nachname
Wohlfahrt
Vorname
Gregor sen.
Geschlecht
Männlich
Alter
43
Geburtsdatum
10.03.1896
Geburtsort
k.A.
Todesdatum
07.12.1939
Todesort
k.A.
Gruppe
Kärntner Slowenen
Freitext
Gregor Wohlfahrt sen. Geboren am 10.3.1896 in Oberdorf (Gemeinde Köstenberg), gestorben am 07.12.1939 in Berlin Plötzensee. Nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs wurde er zum Heer eingezogen und musste gegen Italien kämpfen. Dieses schreckliche Erlebnis bewirkte, dass sich seine Einstellung zur Religion und zum Krieg vollständig änderte. Im Jahr 1929 sprachen Matthias Bödendorfer und Frau Rosenzopf, Bibelforscher aus Klagenfurt, bei Gregor vor und übergaben ihm bibelerklärende Literatur. Kurze Zeit später entschloss er sich, aus der katholischen Kirche auszutreten.
Am 1.9.1939 wurde Georg zum Militär einberufen. Obwohl er wegen der Härten im Ersten Weltkrieg eine schlechte Gesundheit hatte und deswegen vom Militärdienst befreit worden wäre, sagte er dem Ausschuss, dass er als Christ nie wieder am Krieg teilnehmen werde. Wegen dieser Äußerung wurde Gregor für weitere Ermittlungen in Haft gehalten. Als deutsche Truppen eine Woche später in Polen einmarschierten, brachte man ihn nach Wien. Während er dort festgehalten wurde, schrieb der Bürgermeister von St. Martin, Johann Holzinger, einen Brief an die Militärbehörde. Er behauptete, Wohlfahrt sen. sei dafür verantwortlich, dass andere Zeugen Jehovas sich weigerten, Hitler zu unterstützen. Daraufhin wurde Gregor in Berlin vom Reichskriegsgericht am 8.11.1939 als Staatsfeind zum Tode verurteilt. Er wurde am 7.12.1939 in Berlin Plötzensee enthauptet.
Quelle: Gerti Malle: Jehovas Zeugen in Österreich. Widerstand und Verfolgung in der Zeit des Nationalsozialismus. Verlagshaus Hernals. Wien 2025. S. 197-282.