Wohlfahrt

Franz

Männlich

89

18.01.1920

St. Martin am Techelsberg , Österreich

12.12.2009

k.A.

Widerstand, Religiös

Franz Wohlfahrt, geboren am 18.1.1920, gestorben am 12.12.2009. Er begann im Alter von 16 Jahren eine Malerlehre und besuchte die Berufsschule, sowie den Religionsunterricht. Dort lernte er seinen Religionslehrer kennen, welcher ihn dazu brachte, seinen Glauben zu überdenken. Im August 1939 ließ er sich schließlich als Zeuge Jehovas taufen. Ungefähr zwölfmal wurde Franz der Gestapo gemeldet, weil er sich weigerte, den Hitlergruß zu leisten. Einige Wochen später wurde Franz zum Reichsarbeitsdienst einberufen, wo er Militärübungen verrichten musste. Auch dort verweigerte er die Arbeit, sowie den Hitlergruß und andere nationalsozialistische Gepflogenheiten, weshalb er in den Bunker, nur mit Brot und Wasser, gesteckt wurde. Im April 1940 wurde Franz in ein Gefängnis nach Graz verlegt. Franz wurde in Graz zu fünf Jahren Zwangsarbeit verurteilt. Im Herbst des Jahres 1940 sollte er in ein tschechoslowakisches Arbeitslager gebracht werden. Er wurde jedoch in Wien in einem Gefängnis inhaftiert. Danach wurde er wieder in das Gefängnis nach Graz überstellt. Im Januar 1941 wurde Franz Wohlfahrt ins Lager Rollwald gebracht. Im Februar 1945 stattete Kommandant Stumpf, ihn mit Zivilkleidung aus und bot ihm seine Villa als Versteck an, sodass er fliehen konnte. Am 24.3.1945 kapitulierten die Lagerleiter und hissten die weiße Fahne. Im Juli 1945 trat Franz die lang ersehnte Heimreise an. Am 12.12.2009 verstarb er nach schwerer Krankheit. Quelle: Gerti Malle: Jehovas Zeugen in Österreich. Widerstand und Verfolgung in der Zeit des Nationalsozialismus. Verlagshaus Hernals. Wien 2025. S. 197-282.