Nachname
Heisters
Vorname
Karl Heinz
Geschlecht
Männlich
Alter
15
Geburtsdatum
14.04.1929
Geburtsort
Mönchengladbach
, Deutschland
Todesdatum
26.07.1944
Todesort
Siechenhaus Klagenfurt
, Österreich
Gruppe
Euthanasie
Freitext
Karl Heinz Heisters wurde am 14. April 1929 geboren und evangelisch getauft. Er wurde am 20. Mai 1943 mit 39 weiteren Buben und (männlichen) Jugendlichen aus einer Anstalt der Hephata von Mönchengladbach nach Klagenfurt überstellt, um im Gaukrankenhaus getötet zu werden. Bei ihrer Ankunft in KLagenfurt hatten sie bereits einen langen Leidensweg hinter sich. Der 1946 zum Tod verurteilte Leiter der Psychiatrie Dr. Franz Niedermoser war auch Konsiliararzt im "Siechenhaus" und sagte bei einer kriminalpolizeilichen Einvernahme: "die Knaben waren alle stark unterernährt." Niedermoser hat die Leiterin des "Siechenhauses" Antonia Pachner und ihre "Schwestern" angewiesen pro Woche nicht mehr als vier Pflegebedürftige "zu beseitigen", um eine auffällige Häufung von Todesfällen zu vermeiden. Karl Heinz Heisters war der Sohn eines Arbeiter und wurde am 26. Juli 1944 von "Schwester" Ottilie Schellander ermordet. Begraben wurde er im Gräberfeld XV, 10. Reihe im Friedhof Annabichl in einem Armengrab, das in den 1950er oder 60er Jahren aufgelassen und neu belegt wurde. - (Quelle: Kärntner Landesarchiv, Volksgericht 18 Vr 907/45, Urteil. - Magistrat Klagenfurt, Friedhofsarchiv. - Stadtarchiv Mönchengladbach, Auskunft G. Lammers. - Lit.: Oberlerchner, Herwig. Stromberger, Helge. (Hg.): Sterilisiert, vergiftet und erstickt. Das Wüten der NS-Euthanasie in Kärnten. Drava Verlag, 2017).