Nachname
Hillen
Vorname
Gertrude
Mädchenname
Geschlecht
Weiblich
Alter
25
Geburtsdatum
1918
Geburtsort
Niederfell
, Deutschland
Todesdatum
28.07.1943
Todesort
Siechenhaus Klagenfurt
, Österreich
Gruppe
Euthanasie
Freitext
Gertrude Hillen wurde um das Jahr 1918 geboren und katholisch getauft. Vor dem 7. Mai 1943 lebte sie im "Herz-Jesu-Haus Kühr" in Niederfell in der Nähe von Koblenz. Mit einem Tötungstransport wurde sie an diesem Tag mit 60 pflegebedürftigen Frauen und Mädchen in das Gaukrankenhaus Klagenfurt überstellt, um "euthanasiert" zu werden. Im sogenannten "Siechenhaus" (Geriatrie) gab es bereits ab Herbst 1941 ein bereitwilliges Personal, um das zu "erledigen". Der 1946 hingerichtete Primarius der Psychiatrie Dr. Franz Niedermoser war auch als "Hausarzt" im Siechenhaus aktiv und hat dessen Leiterin Antonia Pachner und ihre "Schwestern" angewiesen pro Woche nicht mehr als 4 Pflegebedürftige zu töten, um eine auffällige Häufung von Todesfällen zu vermeiden. Routinemäßig gemordet wurde im Siechenhaus mit dem überdosierten Schlafmittel Somnifen, in manchen Fällen mit Injektionen von Morphium. Gertrude Hillen entstammte dem Arbeitermilieu, war unverheiratet und wurde am 28. Juli 1943 im Alter von 25 Jahren ermordet. Ihr Leichnam wurde vom Gaukrankenhaus an die städtische Friedhofsverwaltung überstellt und in einem Armengrab im Friedhof Annabichl, Feld I, Reihe 25 beigesetzt. Das Grab wurde nach dem Krieg aufgelassen und später mit weiteren Toten belegt. - (Quelle: Kärntner Landesarchiv, Volksgericht 18 Vr 907/45. - Magistrat Klagenfurt, Archiv der Friedhofsabteilung. - Lit.: Oberlerchner, Herwig. Stromberger, Helge. (Hg.): Sterilisiert, vergiftet und erstickt. Das Wüten der NS-Euthanasie in Kärnten. Drava Verlag, 2017).