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Isola, Luzia
Nachname
Isola
Vorname
Luzia
Mädchenname
Geschlecht
Weiblich
Alter
44
Geburtsdatum
1899
Geburtsort
Niederfell , Deutschland
Todesdatum
25.08.1943
Todesort
Siechenhaus Klagenfurt , Österreich
Gruppe
Euthanasie
Freitext
Luzia Isola wurde um das Jahr 1899 geboren und katholisch getauft. Vor dem 7. Mai 1943 lebte sie im "Herz-Jesu-Haus Kühr" in Niederfell in der Nähe von Koblenz. Mit einem Tötungstransport wurde sie an diesem Tag mit 60 pflegebedürftigen Frauen und Mädchen in das Gaukrankenhaus Klagenfurt überstellt, um "euthanasiert" zu werden. Im sogenannten "Siechenhaus" (Geriatrie) gab es bereits ab Herbst 1941 ein bereitwilliges Personal, um das zu "erledigen". Der 1946 hingerichtete Primarius der Psychiatrie Dr. Franz Niedermoser war auch als "Hausarzt" im Siechenhaus aktiv und hat dessen Leiterin Antonia Pachner und ihre "Schwestern" angewiesen pro Woche nicht mehr als 4 Pflegebedürftige zu töten, um eine auffällige Häufung von Todesfällen zu vermeiden. Routinemäßig gemordet wurde im Siechenhaus mit dem überdosierten Schlafmittel Somnifen, in manchen Fällen mit Injektionen von Morphium. Luzia Isola war die Tochter eines Schuhmachers, unverheiratet und wurde am 25. August 1943 im Alter von 44 Jahren von Oberpflegerin Ottilie Schellander ermordet. Sie war im Frühjahr 1946 eine der Hauptangeklagten im Prozess gegen 3 Männer und 10 Frauen wegen gemeinschaftlich begangenen Mordes in mindestens 400 durch Geständnisse erwiesenen Fällen, wobei das Gericht in der Urteilsbegründung hinzufügte, "dass die Zahl der Getöteten weitaus größer gewesen sein dürfte." Luzias Leichnam wurde von der Prosektur des Gaukrankenhauses an die städtischen Friedhofsverwaltung übergeben und in einem Armengrab im Friedhof Annabichl, Feld I, Reihe 25 beigesetzt. Ihr Grab wurde nach dem Krieg aufgelassen und später mit weiteren Toten belegt. - (Quelle: Kärntner Landesarchiv, Volksgericht 18 Vr 907/45, Urteil. - Magistrat Klagenfurt, Archiv der Friedhofsabteilung. - Lit.: Oberlerchner, Herwig. Stromberger, Helge. (Hg.): Sterilisiert, vergiftet und erstickt. Das Wüten der NS-Euthanasie in Kärnten. Drava Verlag, 2017).