Nachname
Kiefer
Vorname
Irmgard
Mädchenname
Geschlecht
Weiblich
Alter
18
Geburtsdatum
1926
Geburtsort
Niederfell
, Deutschland
Todesdatum
25.09.1944
Todesort
Siechenhaus Klagenfurt
, Österreich
Gruppe
Euthanasie
Freitext
Irmgard Kiefer wurde um das Jahr 1926 geboren und katholisch getauft. Vor dem 7. Mai 1943 lebte sie im "Herz-Jesu-Haus Kühr" in Niederfell in der Nähe von Koblenz. Mit einem Tötungstransport wurde sie an diesem Tag mit 60 pflegebedürftigen Frauen und Mädchen in das Gaukrankenhaus Klagenfurt überstellt, um "euthanasiert" zu werden. Im sogenannten "Siechenhaus" (Geriatrie) gab es bereits ab Herbst 1941 ein bereitwilliges Personal, um das zu "erledigen". Der 1946 hingerichtete Primarius der Psychiatrie Dr. Franz Niedermoser war auch als "Hausarzt" im Siechenhaus aktiv und hat dessen Leiterin Antonia Pachner und ihre "Schwestern" angewiesen pro Woche nicht mehr als 4 Pflegebedürftige zu töten, um eine auffällige Häufung von Todesfällen zu vermeiden. Routinemäßig gemordet wurde im Siechenhaus mit dem überdosierten Schlafmittel Somnifen, in manchen Fällen mit Injektionen von Morphium. Irmgard Kiefer war 18 Jahre alt sie am 25. September 1944 ermordet wurde. Ihr Leichnam wurde von der Prosektur des Gaukrankenhauses an die städtischen Friedhofsverwaltung übergeben und in einem Armengrab in Annabichl, Feld XV, Grabreihe 15 beigesetzt. Das Grab wurde nach dem Krieg aufgelassen und später mit weiteren Toten belegt. - (Quelle: Kärntner Landesarchiv, Volksgericht 18 Vr 907/45, Urteil. - Magistrat Klagenfurt, Archiv der Friedhofsabteilung. - Lit.: Oberlerchner, Herwig. Stromberger, Helge. (Hg.): Sterilisiert, vergiftet und erstickt. Das Wüten der NS-Euthanasie in Kärnten. Drava Verlag, 2017).