Nachname
Reimelt
Vorname
Ernst Karl
Geschlecht
Männlich
Alter
18
Geburtsdatum
04.04.1925
Geburtsort
Mönchengladbach
, Deutschland
Todesdatum
26.06.1943
Todesort
Siechenhaus Klagenfurt
, Österreich
Gruppe
Euthanasie
Freitext
Ernst Karl Reimelt wurde am 4. April 1925 geboren und evangelisch getauft. Er wurde am 20. Mai 1943 mit 39 weiteren Buben und (männlichen) Jugendlichen aus einer Anstalt in Mönchengladbach nach Klagenfurt überstellt, um im Gaukrankenhaus getötet zu werden. Bei ihrer Ankunft in Klagenfurt hatten sie bereits einen langen Leidensweg hinter sich. Der 1946 zum Tod verurteilte Leiter der Psychiatrie Dr. Franz Niedermoser war auch Konsiliararzt im "Siechenhaus" und sagte bei einer kriminalpolizeilichen Einvernahme: "die Knaben waren alle stark unterernährt." Niedermoser hat die Leiterin des "Siechenhauses" Antonia Pachner und ihre "Schwestern" angewiesen pro Woche nicht mehr als vier Pflegebedürftige zu töten, um eine auffällige Häufung von Todesfällen zu vermeiden. Ernst Karl Reimelt wurde am 26. Juni 1943 ermordet. Begraben wurde er in einem Armengrab im Klagenfurter Friedhof Annabichl im Gräberfeld I, 1. Reihe. Es wurde in den 1950er oder 60er Jahren aufgelassen und neu belegt. - (Quelle: Kärntner Landesarchiv, Volksgericht 18 Vr 907/45. - Magistrat Klagenfurt, Friedhofsarchiv. - Stadtarchiv Mönchengladbach, Auskunft G. Lammers. - Lit.: Oberlerchner, Herwig. Stromberger, Helge. (Hg.): Sterilisiert, vergiftet und erstickt. Das Wüten der NS-Euthanasie in Kärnten. Drava Verlag, 2017).