Nachname
Schick
Vorname
Gunda
Mädchenname
Geschlecht
Weiblich
Alter
19
Geburtsdatum
1925
Geburtsort
Niederfell
, Deutschland
Todesdatum
03.08.1944
Todesort
Siechenhaus Klagenfurt
, Österreich
Gruppe
Euthanasie
Freitext
Gunda Schick wurde um das Jahr 1925 geboren und katholisch getauft. Vor dem 7. Mai 1943 lebte sie im "Herz-Jesu-Haus Kühr" in Niederfell in der Nähe von Koblenz. Mit einem Tötungstransport wurde sie an diesem Tag mit 60 pflegebedürftigen Frauen und Mädchen in das Gaukrankenhaus Klagenfurt überstellt, um "euthanasiert" zu werden. Im sogenannten "Siechenhaus" (Geriatrie) gab es bereits ab Herbst 1941 ein bereitwilliges Personal, um das zu "erledigen". Der 1946 hingerichtete Primarius der Psychiatrie Dr. Franz Niedermoser war auch als "Hausarzt" im Siechenhaus aktiv und hat dessen Leiterin Antonia Pachner und ihre "Schwestern" angewiesen pro Woche nicht mehr als 4 Pflegebedürftige zu töten, um eine auffällige Häufung von Todesfällen zu vermeiden. Routinemäßig gemordet wurde im Siechenhaus mit dem überdosierten Schlafmittel Somnifen, in manchen Fällen mit Injektionen von Morphium. Der Vater von GUNDA SCHICK war ein Arbeiter. Am 3. August 1944 wurde sie im Alter von 19 Jahren von Ottilie Schellander, der eifrigsten Mörderin auf der Station, getötet. Anschließend wurde sie auf die Prosektur überstellt und von dort der städtischen Friedhofsverwaltung übergeben. GUNDA SCHICK wurde in einem Armengrab im Friedhof Annabichl, Feld XXI, Reihe 3 beigesetzt. Das Grab wurde nach dem Krieg aufgelassen und später mit weiteren Toten belegt. - (Namensvariante: Gundar. - Quelle: Kärntner Landesarchiv, Volksgericht 18 Vr 907/45, Urteil. - Magistrat Klagenfurt, Archiv der Friedhofsabteilung. - Lit.: Oberlerchner, Herwig. Stromberger, Helge. (Hg.): Sterilisiert, vergiftet und erstickt. Das Wüten der NS-Euthanasie in Kärnten. Drava Verlag, 2017).