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Schumann, Manfred
Nachname
Schumann
Vorname
Manfred
Geschlecht
Männlich
Alter
9
Geburtsdatum
23.03.1934
Geburtsort
Mönchengladbach , Deutschland
Todesdatum
26.10.1943
Todesort
Siechenhaus Klagenfurt , Österreich
Gruppe
Euthanasie
Freitext
Manfred Schumann wurde am 23. März 1934 geboren und evangelisch getauft. Er wurde am 20. Mai 1943 mit 39 weiteren Buben und ((männlichen)) Jugendlichen aus einer Anstalt der Hephata von Mönchengladbach nach Klagenfurt überstellt, um im Gaukrankenhaus getötet zu werden. Bei ihrer Ankunft in Klagenfurt hatten sie bereits einen langen Leidensweg hinter sich. Der 1946 hingerichtete Leiter der Klagenfurter Psychiatrie Dr. Franz Niedermoser war auch Konsiliararzt im "Siechenhaus" und sagte bei einer kriminalpolizeilichen Einvernahme: "die Knaben waren alle stark unterernährt." Dr. Niedermoser hat die Leiterin des "Siechenhauses" Antonia Pachner und ihre "Schwestern" angewiesen pro Woche nicht mehr als vier Pflegebedürftige zu töten, um eine auffällige Häufung von Todesfällen zu vermeiden. Manfred Schumann wurde am 26. Oktober 1943 im Alter von neun Jahren getötet. Die meisten Opfer wurden vor ihrer Tötung mit dem überdosierten Schlafmittel Somnifen, in manchen Fällen war es Morphium, in die sogenannte Wäschekammer gebracht. Davor wurden sie noch gewaschen, um sich später die Leichenwäsche zu ersparen. Begraben wurde der Bub in einem Armengrab im Klagenfurter Friedhof Annabichl im Gräberfeld I, Reihe 26. Es wurde in den 1950er oder 60er Jahren aufgelassen und neu belegt. - (Namensvariante: Schuhmann. - Quelle: Kärntner Landesarchiv, Volksgericht 18 Vr 907/45. - Magistrat Klagenfurt, Friedhofsarchiv. - Stadtarchiv Mönchengladbach, Auskunft G. Lammers. - Lit.: Oberlerchner, Herwig. Stromberger, Helge. (Hg.): Sterilisiert, vergiftet und erstickt. Das Wüten der NS-Euthanasie in Kärnten. Drava Verlag, 2017).