Nachname
Spickers
Vorname
Edmund
Geschlecht
Männlich
Alter
10
Geburtsdatum
16.10.1933
Geburtsort
Mönchengladbach
, Deutschland
Todesdatum
12.09.1944
Todesort
Siechenhaus Klagenfurt
, Österreich
Gruppe
Euthanasie
Freitext
Edmund Spickers wurde am 16. Oktober 1933 geboren und evangelisch getauft. Er wurde am 20. Mai 1943 mit 39 weiteren Buben und (männlichen) Jugendlichen aus einer Anstalt der Hephata von Mönchengladbach nach Klagenfurt überstellt, um im Gaukrankenhaus getötet zu werden. Bei ihrer Ankunft in Klagenfurt hatten sie bereits einen langen Leidensweg hinter sich. Der 1946 hingerichtete Leiter der Klagenfurter Psychiatrie Dr. Franz Niedermoser war auch Konsiliararzt im "Siechenhaus" und sagte bei einer kriminalpolizeilichen Einvernahme: "die Knaben waren alle stark unterernährt." Dr. Niedermoser hat die Leiterin des "Siechenhauses" Antonia Pachner und ihre "Schwestern" angewiesen pro Woche nicht mehr als vier Pflegebedürftige zu töten, um eine auffällige Häufung von Todesfällen zu vermeiden. Edmund Spickers war ein Bergarbeiterskind, litt an Kinderlähmung und wurde von Oberschwester Pachner am 12. September 1944 getötet. Die meisten Opfer wurden vor ihrer Tötung mit den überdosierten Schlafmittel Veronal, Somnifen, in manchen Fällen war es Morphium, in die sogenannte Wäschekammer gebracht. Davor wurden sie noch gewaschen, um sich später die Leichenwäsche zu ersparen. Begraben wurde EDMUND in einem Armengrab im Klagenfurter Friedhof Annabichl im Gräberfeld XV, 14. Reihe. Es wurde in den 1950er oder 60er Jahren aufgelassen und neu belegt. - (Namensvariante: Spitkers. - Quelle: Kärntner Landesarchiv, Volksgericht 18 Vr 907/45. - Magistrat Klagenfurt, Friedhofsarchiv. - Stadtarchiv Mönchengladbach, Auskunft G. Lammers. - Lit.: Oberlerchner, Herwig. Stromberger, Helge. (Hg.): Sterilisiert, vergiftet und erstickt. Das Wüten der NS-Euthanasie in Kärnten. Drava Verlag, 2017).