Nachname
Theißen
Vorname
Horst Walter
Geschlecht
Männlich
Alter
7
Geburtsdatum
07.05.1936
Geburtsort
Mönchengladbach
, Deutschland
Todesdatum
06.09.1943
Todesort
Siechenhaus Klagenfurt
, Österreich
Gruppe
Euthanasie
Freitext
Horst Walter Theissen wurde am 7. Mai 1936 geboren und evangelisch getauft. Er wurde am 20. Mai 1943 mit 39 weiteren Buben und (männlichen) Jugendlichen aus einer Anstalt der Hephata von Mönchengladbach nach Klagenfurt überstellt, um im Gaukrankenhaus getötet zu werden. Bei ihrer Ankunft in Klagenfurt hatten sie bereits einen langen Leidensweg hinter sich. Der 1946 hingerichtete Leiter der Klagenfurter Psychiatrie Dr. Niedermoser war auch Konsiliararzt im "Siechenhaus" und sagte bei einer kriminalpolizeilichen Einvernahme: "Die Knaben waren alle stark unterernährt." Dr. Niedermoser hat die Leiterin des "Siechenhauses" Antonia Pachner und ihre "Schwestern" angewiesen pro Woche nicht mehr als vier Pflegebedürftige zu töten, um eine auffällige Häufung von Todesfällen zu vermeiden. Horst Walter Theissen war der Sohn eines Dachdeckers und wurde am 6. September 1943 im Alter von 7 Jahren mit einer Überdosis des Schlafmittels Somnifen, ev. auch mithilfe von Morphium, getötet. Begraben wurde er in einem Armengrab im Klagenfurter Friedhof Annabichl im Gräberfeld XV, Reihe 25. Es wurde in den 1950er oder 60er Jahren aufgelassen und mit weiteren Toten belegt. - (Quelle: Kärntner Landesarchiv, Volksgericht 18 Vr 907/45. - Magistrat Klagenfurt, Friedhofsarchiv. - Stadtarchiv Mönchengladbach, Auskunft G. Lammers. - Lit.: Oberlerchner, Herwig. Stromberger, Helge. (Hg.): Sterilisiert, vergiftet und erstickt. Das Wüten der NS-Euthanasie in Kärnten. Drava Verlag, 2017).