ONK

Link, Hildegard
Nachname
Link
Vorname
Hildegard
Mädchenname
Geschlecht
Weiblich
Alter
8
Geburtsdatum
20.04.1934
Geburtsort
k.A.
Todesdatum
1942
Todesort
Łódź , Polen
Gruppe
Roma
Freitext
Hildegard Link wurde am 11. April 1941 mit einem großen Transport Kärntner Sinti in das „Zigeuneranhaltelager“ Weyer/St.Pantaleon im Innviertel gebracht. Hier wurden um die 350 österreichische Sinti und einige Roma in der Zeit von Jänner bis November 1941 interniert. Am 4. November 1941 wurde das Lager bereits wieder aufgelöst und sämtliche der noch rund 300 Insassen in Viehwaggons verladen und vorerst ins burgenländische „Zigeuneranhaltelager“ Lackenbach gebracht, von wo aus die Deportation von insgesamt 5.000 österreichischen Personen in das „Zigeunerghetto“ Łódź erfolgte. Dass Hildegard Link diesem Transport angehörten, ergibt sich indirekt aus der Tatsache, dass die vollständigen Personalakten des Lagerbetriebs in Weyer erhalten sind und Hildegard Link weder zu den aus dem Lager Entlassenen noch zu den im Lager Weyer Umgekommenen zählen. In dem „Zigeunerlager“ des Ghettos Litzmannstadt (Łódź) herrschten solch unmenschliche Bedingungen, dass binnen weniger Wochen mehrere hundert Menschen an Hunger und Typhus starben. Die wenigen, die die katastrophalen Bedingungen des Ghettos bis zur Jahreswende überlebten, wurden zwischen 5. und 12. Januar 1942 in das Vernichtungslager Chełmno deportiert und mit Hilfe von getarnten Autobussen, sogenannten „Gaswägen“, umgebracht. Wann genau das Kind Hildegard Link ermordet wurde, ist nicht mehr genau rekonstruierbar. Die letzten Überlebenden wurden am 5. Februar 1942 in Chełmno vergast. Quelle: Gitschtaler, Bernhard (Hg.) (2015): Ausgelöschte Namen. Die Opfer des Nationalsozialismus im und aus dem Gailtal – Ein Erinnerungsbuch. Otto-Müller Verlag, Salzburg, S. 105f