Nachname
Matti
Vorname
Josef
Geschlecht
Männlich
Alter
43
Geburtsdatum
1897
Geburtsort
Vorderberg / Blače
, Österreich
Todesdatum
29.06.1940
Todesort
Tötungsanstalt Schloss Hartheim
, Österreich
Gruppe
Euthanasie
Freitext
Über den in Vorderberg/Blače ansässigen Josef Matti sind widersprüchliche Angaben zu finden. So steht in den Akten der psychiatrischen Anstalt im Landeskrankenhaus Klagen furt der Vorname Josef, die Akten im Bundesarchiv Berlin sprechen laut Marina Jamritsch von Johann Matti. Bei eigenen Recherchen im Bundesarchiv Berlin konnte jedoch der Akt von Josef bzw. Johann Matti überhaupt nicht aufgefunden werden. Jedenfalls wurde er am 22.12.1934 in die psychiatrische Abteilung des Krankenhauses Klagenfurt aufgenommen, am 29.6.1940 nach Niedernhart gebracht und anschließend in Hartheim getötet. Zuvor war der Hilfsarbeiter laut den Vermerken im historischen Akt der Psychiatrie Klagenfurt auch einige Zeit in Düsseldorf wohnhaft. Allerdings
kam er bald wieder zurück nach Kärnten. Der Kontakt zu den Bekanntschaften aus Düsseldorf scheint jedoch nicht abgerissen zu sein, erkundigten sich doch bei mehreren Gelegenheiten Personen aus Düsseldorf über den Zustand von Josef Matti. Jedenfalls dürfte er auch dort eine Zeit lang in einer psychiatrischen Anstalt untergebracht gewesen sein, denn von einem
Bekannten aus Düsseldorf, Karl Thielen, ist die Anfrage an Dr. Niedermoser dokumentiert, ob jener den Transport Mattis von Düsseldorf nach Klagenfurt organisieren könne. Dr. Niedermoser verneint und weist darauf hin, dass der Transport selbst zu organisieren und zu bezahlen sei. Zwischen November 1932 und einem Zeitpunkt bis spätestens 5.12.1934 ist Matti in Düsseldorf.
An diesem Datum wird er ins Krankenhaus Tamsweg eingeliefert, wo er bis zum 22.12.1934 bleibt. Die „Diagnose“ von Dr. Niedermoser reichte aus, um Josef Matti auf die Liste des Vernichtungstransports am 29.6.1940 von Klagenfurt nach Niedernhart zu setzen und ihn in Hartheim zu ermorden.
Quelle:
Gitschtaler, Bernhard (Hg.) (2015): Ausgelöschte Namen. Die Opfer des Nationalsozialismus im und aus dem Gailtal – Ein Erinnerungsbuch. Otto-Müller Verlag, Salzburg, S. 76