Nachname
Stepanik
Vorname
Ludwig
Geschlecht
Männlich
Alter
25
Geburtsdatum
26.10.1918
Geburtsort
Wien
, Österreich
Todesdatum
21.06.1944
Todesort
KZ-Außenlager Klagenfurt-Lendorf
, Österreich
Gruppe
Widerstand, Politisch
Freitext
In der heutigen Khevenhüller-Kaserne im Klagenfurter Stadtteil Lendorf bestand vom 19. November 1943
bis zum 8. Mai 1945 ein Außenlager des KZ Mauthausen. Die von Mauthausen in die SS-Kaserne, die
damals auch eine SS-Junkerschule beherbergte, deportierten KZ-Häftlinge waren ausschließlich politische
Häftlinge, die den „roten Winkel“ trugen. Sie waren in einer mit Stacheldraht umgebenen KZ-Baracke
untergebracht, die am Kasernengelände in der Nähe der Sportanlagen stand. Einige der Häftlinge
gehörten einer Widerstandsgruppe an, die sich ab 1938 in Wien im Umfeld eines tschechischen
Sportvereins gebildet hatte. Ludwig Stepanik und seine damalige Verlobte, Irmgard Trksak, gehörten
dieser Gruppe an. Als die Widerstandsaktivisten 1941 von einem NS-Spitzel verraten wurden, wurden die
Männer nach Mauthausen und die Frauen nach Ravensbrück verbracht.
Es war den Häftlingen im KZ Lendorf offenbar bekannt, dass ein Rücktransport nach Mauthausen nicht
nur einem Todesurteil gleichkam, sondern zuvor in der Regel noch brutale Verhöre, Folterungen und
sadistische Quälereien durch die SS erfolgten. Ludwig Stepanik zog deshalb den „Freitod“ im KZ Klagenfurt-
Lendorf vor, als bei ihm ein selbst gebautes Radiogerät gefunden wurde. Hans Maršálek
beschreibt diese Begebenheit wie folgt: „Der österreichische Sch.[utzhaft]-D[eutsches]R[eich]-Häftling
Ludwig Stepanik wurde im Nebenlager Klagenfurt wegen Abhörens ausländischer Sendungen von
Mithäftlingen am 24.6.1944 verraten. Er verübte nach der ersten Einvernahme durch SS-Organe am
26.6.1944 Selbstmord.“ (Text: Peter Gstettner)
Quelle: Raum der Namen. Die Toten des KZ Mauthausen https://raumdernamen.mauthausen-memorial.org/; Hans Maršálek: Die Geschichte des Konzentrationslagers Mauthausen. Dokumentation (Wien 2006), S.
378.