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Tschofenig, Gisela
Nachname
Tschofenig
Vorname
Gisela
Mädchenname
Taurer
Geschlecht
Weiblich
Alter
27
Geburtsdatum
21.05.1917
Geburtsort
St. Leonhard bei Villach , Österreich
Todesdatum
27.04.1945
Todesort
Arbeitserziehungslager Schörgenhub , Österreich
Gruppe
Widerstand, Politisch
Terror, KZ
Freitext
Gisela Tschofenig, geboren am 21.05.1917 in St. Leonhard bei Villach, gestorben am 27.04.1945 im Arbeitserziehungslager Schörgenhub bei Linz. Gisela Tschofenig, geb. Taurer, wurde im Mai 1917 in eine Eisenbahnerfamilie aus Villach hineingeboren. Sie besuchte neben der Volksschule auch die Mädchenhauptschule sowie die Höhere Lehranstalt für wirtschaftliche Frauenberufe. Bereits in jungen Jahren engagierte sich Gisela in diversen linken Verbänden und Vereinen: etwa war sie Teil der Kinderfreunde, der Roten Falken sowie des Kommunistischen Jugendverbandes. Bereits 1933 kam sie in Berührung mit der Polizei, da sie bei der kommunistischen Flugblattaktion mitgewirkt hat. Auch ihr Vater setzte sich für die kommunistischen Ideen ein, weshalb die Familie 1935 nach Linz übersiedeln musste. Gisela versuchte 1937 gemeinsam mit ihrer Freundin Margarete Gröbling nach Spanien zu kommen, um sich den Internationalen Brigaden anzuschließen. Jedoch kam sie nur bis Frankreich, wo sie als Gouvernante ein Jahr tätig war. 1938 und 1939 verdiente sie ihren Lebensunterhalt als Kassiererin am Hauptbahnhof in Linz. Sie folgte jedoch dann ihren Freund Josef Tschofenig nach Belgien, wo 1940 ihr gemeinsamer Sohn Hermann auf die Welt kam. Im gleichen Jahr okkupierten deutsche Soldaten Belgien. Daraufhin wurde Josef inhaftiert und ins KZ Dachau deportiert. Gisela hingegen kam nach Österreich zurück, wo sie sich aktiv gegen das NS-Regime einsetzte, etwa durch das Verfassen von kommunistischen Flugblättern oder Ähnliches, sowie die Freilassung von Josef einforderte. Die zwei durften sich im Juni 1944 am Standesamt in Dachau vermählen. 1944 übersiedelte sie überdies mit ihrem Sohn nach Villach, jedoch wurde sie im September verhaftet und ins Frauengefängnis Kaplanhof in Linz gefangen gehalten. Nach der Bombardierung des Gefängnisses Ende März 1945 wurde Gisela ins Arbeitserziehungslager Schörgenhub überstellt. In der Nach vom 27. auf dem 28. April wurde Gisela erschossen und in eine Grube mit weiteren sieben Personen gelegt. Ihr Leichnam durfte im Mai 1945 exhumiert werden. Wenige Tage später erfolgte die Beisetzung am Friedhof Linz-Kleinmünchen. Quelle: zitiert nach Homepage des Vereins Erinnern Villach <https://erinnernvillach.com/tschofenig-gisela/>.