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Polanšek, Johan
Nachname
Polanšek
Vorname
Johan
Alternative Schreibweise
Johann
Geschlecht
Männlich
Alter
58
Geburtsdatum
09.06.1885
Geburtsort
Leppen/Lepena , Österreich
Todesdatum
18.01.1944
Todesort
Leppen/Lepena , Österreich
Gruppe
Kärntner Slowenen
Freitext
Johan Polanšek, geboren am 09.06.1885 in Leppen/Lepena in der Gemeinde Bad Eisenkappel/Želežna Kapla, gestorben am 18.01.1944 in Leppen/Lepena. Johan Polanšek kam am 9. Juni am Hojnikhof in Leppen/Lepena in der Gemeinde Bad Eisenkappel/Želežna Kapla zur Welt. Er übernahm den elterlichen Hof, heiratete 1924 Angela Pečnik und bekam mit ihr sieben Kinder. Nachdem es im Dezember 1943 in der Gegend von Ebriach/Obirsko zu Gefechten zwischen PartisanInnen und deutschen Einheiten gekommen war, erfolgte Mitte Jänner 1944 eine Verhaftungswelle in der Region von der insgesamt 29 Personen betroffen waren. Zum Hofnikhof in Leppen/Lepena der Familie Polanšek kam am 18. Jänner 1944 eine Gruppe von Polizei, SS und Gestapo und ermordete das Bauersehepaar Angela und Johan Polanšek sowie den 89-jährige Altbauer Florijan Polanšek in der Nähe des Hofes. Die slowenischsprachige Familie hatte den PartisanInnenwiderstand unterstützt. Die drei Leichen verbrannten die Täter vor Ort. Zwei der sieben Kinder der Polanšeks, die 17-jährigen Zwillinge Marija und Johan, wurden von der Polizei mitgenommen: Marija wurde ins KZ Ravensbrück deportiert und ermordet, Johan wurde aus der Haft entlassen und schloss sich den PartisanInnen an. Der älteste Sohn der Bauern Jože war zum Zeitpunkt des Massakers als Soldat in der Deutschen Wehrmacht. Er desertierte und schloss sich dem PartisanInnenwiderstand an, im März 1945 kam er zu Tode. Die anderen vier Kinder des ermordeten Bauersehepaars blieben nach der Ermordung der Eltern bei Nachbarn und Verwandten zurück. Die beiden jüngsten waren erst ein und zwei Jahre alt als ihr Vater Polanšek im Alter von 58 Jahren ermordet wurde. Quelle: Brigitte Entner Wer war Klara aus Šentlipš/St. Philippen? Kärntner Slowenen und Sloweninnen als Opfer der NS-Verfolgung. Ein Gedenkbuch. Drava Verlag, Klagenfurt/Celovec, 2014, S. 234-236.