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Polanšek, Jozej
Nachname
Polanšek
Vorname
Jozej
Alternative Schreibweise
Josef, Jože, Joža
Geschlecht
Männlich
Alter
20
Geburtsdatum
15.03.1925
Geburtsort
Bad Eisenkappel/Železna Kapla , Österreich
Todesdatum
1945
Todesort
k.A.
Gruppe
Widerstand, Kärntner PartisanInnenwiderstand
Soldaten, Deserteure
Freitext
Jozej (Josef) Polanšek, geboren am 15.03.1925 in in Leppen/Lepena in Bad Eisenkappel/Želežna Kapla, gestorben 1945. Jozej (Josef) Polanšek wurde am 15. März 1925 als ältester Sohn von Angela und Johan Polanšek am Hojnikhof in Leppen/Lepena in Bad Eisenkappel/Želežna Kapla geboren. Im Laufe der folgenden Jahre bekam er sechs Geschwister. Anfang 1943 wurde er mit knapp 18 Jahren zur Deutschen Wehrmacht eingezogen. Während er als Soldat an der Front war, kam es im Dezember 1943 in der Gegend von Ebriach/Obirsko zu Gefechten zwischen PartisanInnen und deutschen Einheiten. Darauf folgte Mitte Jänner 1944 eine Verhaftungswelle in der Region von der insgesamt 29 Personen betroffen waren. Zum Hofnikhof in Leppen/Lepena der Familie Polanšek kam am 18. Jänner 1944 eine Gruppe von Polizei, SS und Gestapo und ermordete Jozefs Eltern, Bauersehepaar Angela und Johan Polanšek, sowie seinen 89-jährige Großvater Florijan Polanšek in der Nähe des Hofes. Die slowenischsprachige Familie hatte den PartisanInnenwiderstand unterstützt. Die drei Leichen verbrannten die Täter vor Ort. Zwei der sechs Geschwister von Jozef, die 17-jährigen Zwillinge Marija und Johan, wurden von der Polizei mitgenommen: Marija wurde ins KZ Ravensbrück deportiert und ermordet, Johan wurde aus der Haft entlassen und schloss sich den PartisanInnen an. Die vier jüngeren Geschwister kamen nach dem Mord an den Eltern bei Nachbarn und Verwandten unter. Als Jozef im Juni 1944 auf Heimaturlaub nach Leppen/Lepena kam und von der Ermordung seiner Eltern und des Großvaters erfuhr, desertierte er von der Wehrmacht und schloss sich dem PartisanInnenwiderstand an. Dabei kam er im Februar oder März 1945 zu Tode, zum Todesdatum gibt es unterschiedliche Angaben. Quelle: Brigitte Entner Wer war Klara aus Šentlipš/St. Philippen? Kärntner Slowenen und Sloweninnen als Opfer der NS-Verfolgung. Ein Gedenkbuch. Drava Verlag, Klagenfurt/Celovec, 2014, S. 234-238.