Nachname
Polanšek
Vorname
Marija
Mädchenname
Alternative Schreibweise
Maria, Mici
Geschlecht
Weiblich
Alter
k.A.
Geburtsdatum
22.03.1926
Geburtsort
Leppen/Lepena
, Österreich
Todesdatum
22.05.1926
Todesort
k.A.
Gruppe
Widerstand, Kärntner PartisanInnenwiderstand
Kärntner Slowenen
Kärntner Slowenen
Freitext
Marija Polanšek, geboren am 22.05.1926 in Leppen/Lepena, gestorben April 1945. Marija Polanšek kam am 22. Mai 1926 am Hojnik-Hof in Leppen/Lepena zur Welt, gemeinsam mit ihrem Zwillingsbruder Johan. Ihre Eltern Angela und Johan Polanšek hatten insgesamt sieben Kinder.
Nachdem es im Dezember 1943 in der Gegend von Ebriach/Obirsko zu Gefechten zwischen PartisanInnen und deutschen Einheiten gekommen war, erfolgte Mitte Jänner 1944 eine Verhaftungswelle in der Region von der insgesamt 29 Personen betroffen waren. Zum Hofnikhof in Leppen/Lepena der Familie Polanšek kam am 18. Jänner 1944 eine Gruppe von Polizei, SS und Gestapo und ermordete das Bauersehepaar Angela und Johan Polanšek sowie den 89-jährige Altbauer Florijan Polanšek in der Nähe des Hofes. Die slowenischsprachige Familie hatte den PartisanInnenwiderstand unterstützt. Die drei Leichen verbrannten die Täter vor Ort. Die 17-jährigen Zwillinge Marija und Johan wurden Zeugen des Verbrechens und von der Polizei mitgenommen: Marija wurde ins KZ Ravensbrück deportiert und im April 1945 nach der Räumung des Lagers auf einem Todesmarsch ermordet, sie wurde nur 18 Jahre alt. Ihr Zwillingsbruder Johan hingegen wurde aus der Haft entlassen und schloss sich den PartisanInnen an. Er überlebte das Kriegsende. Der älteste Bruder der Zwillinge, Jože, war zum Zeitpunkt des Massakers an den Eltern als Soldat in der Deutschen Wehrmacht. Er desertierte und schloss sich dem PartisanInnenwiderstand an, im März 1945 kam er zu Tode. Die vier jüngeren Geschwister blieben nach der Ermordung der Eltern bei Nachbarn und Verwandten zurück.
Quelle: Brigitte Entner Wer war Klara aus Šentlipš/St. Philippen? Kärntner Slowenen und Sloweninnen als Opfer der NS-Verfolgung. Ein Gedenkbuch. Drava Verlag, Klagenfurt/Celovec, 2014, S. 234-237.