Nachname
Stossier
Vorname
Johann
Geschlecht
Männlich
Alter
34
Geburtsdatum
29.05.1909
Geburtsort
St. Martin am Techelsberg
, Österreich
Todesdatum
07.05.1944
Todesort
KZ Sachsenhausen
, Deutschland
Gruppe
Freitext
Johann (Hans) Stossier, geboren am 29.5.1909 in St. Martin/Techelsberg, gestorben am 07.05.1944. Johann wurde von seinen Eltern streng katholisch erzogen. Seine Nachbarn, die Familie Wohlfahrt, waren eifrige Bibelforscher. Während Johann ihnen bei der Arbeit am Feld half, kam es immer wieder zu Gesprächen über ihren Glauben. Johann begann, intensiv die Bibel zu studieren, und kam bald zu der Schlussfolgerung, dass sich dieser Glaube auf die Bibel stützte. Am 26.3.1932 trat er aus der Kirche aus und wurde ein Zeuge Jehovas. Johann Stossier wurde am 8.4.1940 inhaftiert. Er beging das „Verbrechen“, mit Menschen über die Bibel zu sprechen, und wurde von Nachbarn angezeigt. Zuerst kam Johann in das Gestapo-Gefängnis nach Klagenfurt. Johann war vom 13.5. bis 14.5.1940 im Landgerichtsgefängnis inhaftiert und wurde am 23.5.1940 in das KZ Sachsenhausen eingeliefert. Laut Vermerk auf der Geburtsurkunde soll Johann am 7.5.1944 bei einem Fliegerangriff auf das KZ Sachsenhausen umgekommen sein. Er war zur gleichen Zeit wie Anton Platzer in Sachsenhausen und hat denselben Todestag. Da sich beide an verschiedenen Orten befanden, ist diese Todesursache eher fraglich. Gemäß den Recherchen vom Historiker August Walzl war Johann von April 1940 bis Mai 1944 im KZ Neuengamme und wurde dort getötet. Auch Ida Luckinger (geb. Wohlfahrt) erinnert sich, dass Johann im KZ Neuengamme war. Dort musste er mit anderen Gefangenen das Moorgebiet entwässern. Laut dem United States Holocaust Memorial Museum (USHMM) war er zunächst im KZ Neuengamme und kam von dort ins KZ Sachsenhausen. Dort wurde er am 7.5.1944 ermordet.
Quelle: Gerti Malle: Jehovas Zeugen in Österreich. Widerstand und Verfolgung in der Zeit des Nationalsozialismus. Verlagshaus Hernals. Wien 2025. S. 197-282.