Nachname
Zirnig
Vorname
Alois
Geschlecht
Männlich
Alter
k.A.
Geburtsdatum
k.A.
Geburtsort
Pustritz
, Österreich
Todesdatum
17.10.1944
Todesort
Pustritz
, Österreich
Gruppe
Widerstand, Kärntner PartisanInnenwiderstand
Freitext
Alois Zirnig, geboren k.A., getötet am 16. Oktober 1944. Am 16. Oktober 1944 wurde das Glimmerbergwerk in St. Leonhard auf der Saualpe von einer Partisaneneinheit überfallen. Dabei wurde die Infrastruktur des Rüstungsbetriebes zerstört und zahlreiche Zwangsarbeiter konnten fliehen. Eine große Gruppe von ihnen und PartisanInnen (die Angaben schwanken zwischen 40 und 70 Personen) versteckte sich bis auf Weiteres beim Spitzbauern in Lamm bei Pustritz, der den PartisanInnenwiderstand unterstützte. Am 17. Oktober 1944 befanden sich außerdem zahlreiche Zivilisten am Hof, so das Bauernehepaar, die Schwester der Bäuerin Elise aus Wien und das zweijährige Kind deren Bruders. Auch der Vater der Bäuerin Alois Zirnig und zwei Frauen aus der Nachbarschaft waren vor Ort, eine davon war Margaretha Knabl. Zudem kamen zwei jugendliche Töchter eines nahegelegenen Bauern und die dort eingeteilte ukrainische Zwangsarbeiterin Maria Gelemi an den Hof. Offenbar wurde die Widerstandsgruppe am Hof des Spitzbauern der Polizei verraten. Gegen 16 Uhr wurde der Hof angegriffen, beschossen und in Brand gesteckt. Die anwesenden Menschen versuchten zu flüchten, doch zahlreiche Personen kamen zu Tode, die Angaben der Todesopfer schwankt zwischen 33 und 55. Das Bauernehepaar konnte in den Wald fliehen und fand nach der abendlichen Rückkehr die Leichen am abgebrannten Gehöft. Zusätzlich zu den am Hof ermordeten Personen wurden laut Zeitzeugenaussage mindestens zwei Arbeiter aus dem Glimmerbergwerk gefangen genommen, nach Unterdrauburg gebracht und dort erhängt. Die fünf ermordeten ZivilistInnen wurden am Ortsfriedhof beerdigt wobei das Datum am Gedenkkreuz falsch angegeben ist, das Massaker ereignete sich am 17. Oktober 1944, nicht am 17. September.
Quellen: Michael Guttenbrunner: „Spitzbauer“. 17. Oktober 1944. In: Die Einheit: für Fortschritt und Völkerverständigung, gegen Verleumdung und Lüge. Nummer 34 und 35, 7. und 14. September 1950.
Lisa Rettl: Partisanendenkmäler: antifaschistische Erinnerungskultur in Kärnten. Studien Verlag 2006.