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Niederwieser, Alois
Nachname
Niederwieser
Vorname
Alois
Geschlecht
Männlich
Alter
37
Geburtsdatum
13.03.1906
Geburtsort
Anras , Österreich
Todesdatum
18.10.1943
Todesort
Mauthausen , Österreich
Gruppe
Zwangsarbeiter
Freitext
Alois Niederwieser, geboren am 13.03.1906 in Anras, gestorben am 18.10.1943 in Mauthausen. Alois Niederwieser wurde am 13. März 1906 in Anras geboren und lebte später mit seiner Frau Agathe bis etwa März 1941 in Rasdorf bei Greifenburg. Zu diesem Zeitpunkt wurde er mit dem Vorwurf "asoziales Verhalten" das erste Mal in Haft genommen. Bereits im Herbst des Vorjahres hatte sich seine Frau beim Landesrat des Kreises Spittal und beim Bürgermeister von Greifenburg über den Lebenswandel ihres Mannes beschwert, dass dieser etwa nirgends länger als zwei Wochen arbeiten wolle und nicht für ihren Unterhalt sorge. Damit eine Sesshaftmachung erzielt und die Mittel für ihren Lebensunterhalt gesichert werden, schlug sie vor, ihren Mann in ein Arbeitslager einzuliefern. Im Auftrag des Bürgermeistern führten die lokalen Gendarmen Erhebungen durch, die eine Einweisung von Alois Niederwieser zur Zwangsarbeit mit sich brachten. Die Erhebungen hatten aber auch zur Folge, dass Agathe Niederwieser als "arbeitsscheu" eingestuft und an das Bezirksfürsorgeamt gemeldet wurde. Bis zur Inhaftsetzung im März 1941 war Alois Niederwieser den NS-Behörden nicht negativ aufgegallen. Es gibt Indizien, dass er 1942 noch einmal aus einer Zwangsmaßnahme des NS-Staates entlassen wurde, aber wer einmal als "arbeitsscheu" und "gemeinschaftsschädlich" eingestuft war, blieb im Visier der Gestapo. Hinweisen zufolge wurde er im Herbst 1942 von Beamten der Gestapostelle Lienz in seiner damaligen Wohnung in Anras verhaftet und ins KZ Mauthausen deportiert. Die Lager-SS registrierte ihn als "Schutzhäftling". Strafrechtlich lag also nichts gegen ihn vor. Die Gestapo nahm ihm fest, weil sie beschlossen hatte, er gefährde "den Bestand und dei Sicherheit des Volkes und des Staates". Die Schutzhaft war zeitlich unbegrenzt und jeder rechtlichen und rechtsstaatlichen Kontrolle entzogen. Alois Niederwieser starb am 18. Oktober 1943 im Sanitätslager des KZ Mauthausen. Angeblich führte eine Furunkulose und eine Blutvergiftung zu seinem Tod. Das "Sanitätslager" befand sich außerhalb der KZ-Mauern. Es gab dort so gut wie keine medizinische Versorgung. Es war ein Ort, an den durch die Sklavenarbeit im Steinbruch oder in Außenlagern körperlich vollkommen zerstörte Häftlinge gebracht wurden. Quelle: Homepage des Vereins aegide, NS-Opfer im Oberen Drautal: <http://www.aegide.at/de/25/Alois_Niederwieser/>.