Nachname
Thaler
Vorname
Arthur
Geschlecht
Männlich
Alter
50
Geburtsdatum
15.03.1894
Geburtsort
Greifenburg
, Österreich
Todesdatum
02.01.1945
Todesort
Seefeld
, Österreich
Gruppe
Freitext
Arthur Thaler, geboren am 15.03.1894 in Greifenburg, gestorben am 02.01.1945 in Seefeld. Arthur Thaler wurden am 15. März 1894 in Greifenburg geboren und wuchs auf der Landwirtschaft seines Vaters in Waisach bei Greifenburg auf. Nach dem Tod des Vaters im Jahr 1920 erbte Arthur Thaler dessen landwirtschaftlichen Besitz, war aber für die Führung des Betriebes und der zahlreichen Beschäftigten nicht ausgebildet. Im Jänner 1942 wurde auf Anton Thalers landwirtschaftlichen Besitz ein Treuhänder eingesetzt und ihm durch einen Beschluss die Verwaltung, Nutzung und Verfügung des Besitzes entzogen. Grund dafür war die festgestellte schlechte wirtschaftliche Führung des ursprünglich guten Betriebes. Die Führung eines Bauernhofes war zu dieser Zeit nicht mehr nur Angelegenheit des Bauern, sondern die landwirtschaftlichen Betriebe waren in die NS-Kriegsernährungswirtschaft eingebunden. Arthur Thaler fand sich in der Rolle eines rechtlosen Knechtes wieder und begann sich durch ungangepasstes und widerstrebendes Verhalten gegen diese Maßnahme und den Treuhänder zu wehren. Es kam zwischen dem Treuhänder und Arthur Thaler zu schweren Auseinandersetzungen, bei dem Letzterer im September 1944 vom Treuhänder blutig geschlagen wurde. Arthur Thaler verfasste im Laufe der Zeit zahlreiche Beschwerden, wofür ihm "assoziales" Verhalten vorgeworfen wurde. Arthur Thaler erhielt entweder von der Kreisleitung der NSDAP oder von der Gestapo eine Vorladung nach Spittal und wurde dort von der Gestapo am 28. September 1944 in Haft genommen. Zunächst bileb er zwei Wochen in Spittal eingesperrt, bevor er in das Gestapo-Gefängnis nach Klagenfurt überstellt wurde. In einem Brief berichtet ein Zellengenosse, dass Arthur Thaler Suizid begehen wollte, als er von seiner bevorstehenden Einweisung in ein Arbeitserziehungslager erfuhr. Die Mithäftlinge konnten ihn aber davon abhalten. Thaler wurde in das KZ der Gestapo, das Arbeitserziehungslager Reichenau bei Innsbruck, überstellt. Arthur Thaler starb am 2. Jänner 1945 im Krankenhaus Seefeld in Tirol an den Folgen seiner Gefangenschaft. Ein Mithäftling schrieb Thalers Schwerster, dass ihr Bruder misshandelt und täglich mehrmals geschlagen wurde. Die Schwester und die Gendarmarie Grefenburg erstatteten 1946 Anzeigen, gegen den Ortsgruppenleiter, den Treuhänder und den Ortsbauernführer wegen Misshandlung, Verletzung und Denunziation von Arthur Thaler. Alle Verfahren wurden eingestellt.
Quelle: Homepage des Vereins aegide, NS-Opfer im Oberen Drautal <http://www.aegide.at/de/28/Arthur_Thaler/>.