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Lindner, Peter Paul
Nachname
Lindner
Vorname
Peter Paul
Geschlecht
Männlich
Alter
41
Geburtsdatum
18.09.1902
Geburtsort
Nussdorf , Österreich
Todesdatum
30.04.1944
Todesort
KZ Lublin-Majdanek , Polen
Gruppe
Widerstand, Politisch
Freitext
Peter Paul Lindner, geboren am 18.09.1902 in Nussdorf, gestorben am 30.04.1944 im KZ Lublin. Peter Paul Lindner wurde am 18. September 1902 in Nussdorf geboren und verfügte seit 23. Mai 1933 über einen ständigen Wohnsitz in Steinfeld. Mit seiner Frau Anna und den gemeinsamen fünf Kindern lebte er im Armenhaus der Gemeinde. Mitte der 1930er Jahre war er Vertreter der Wiener Buch-, Kunst- und Musikalienhandlung Neubauer. Im Februar 1938 trat er dem Konsum- und Sparverein „Vorwärts“ in Spittal/Drau bei. Er war Gegner des Nationalsozialismus und soll nach dem Anschluss gemeinsam mit einem Freund Flugblätter gegen das NS-Regime verfasst und verteilt haben. 1939 wurde Peter Lindner verhaftet und in „polizeiliche Vorbeugungshaft“ genommen. Dadurch war die Polizei ermächtigt, unter Ausschaltung der Gerichte jeden, der „durch sein asoziales Verhalten die Allgemeinheit gefährdet“, in ein KZ einzuliefern. Peter Lindner wurde am 7. Dezember 1939 in das KZ Sachsenhausen bei Berlin eingeliefert. Aus welchen Gründen, geht aus den vorhandenen Quellen nicht hervor. Am 20. Februar 1940 wurde er in ein anderes Lager transportiert (wohin, ist nicht bekannt). Am 8. August 1940 kam er zurück nach Sachsenhausen, bevor er am 21. Mai 1941 in das KZ Natzweiler in den Vogesen südlich von Straßburg gebracht wurde, das erst im Mai fertiggestellt worden war. Anna Lindner versuchte ihrem Mann zu helfen und suchte im Jänner 1940 um eine Entlassung ihres Mannes aus der Vorbeugehaft an. Sie erhielt eine Ablehnung, bemühte sich jedoch weiter. Vermutlich war es die Intervention einer ihr bekannten Leiterin einer Kuranstalt, wodurch es gelang, dass Peter Lindner am 2. März 1942 auf Anordnung des Reichssicherheitshauptamtes in Berlin das KZ Natzweiler verlassen konnte. Lange konnte sich die Familie darüber nicht freuen, denn bald nach seiner Rückkehr nach Steinfeld wurde er zur Luftwaffe eingezogen und an die Ostfront geschickt. Dort soll er versucht haben, die Truppe zu verlassen und zur Roten Armee überzulaufen. Am 8. Jänner 1943 wurde er von einem Kriegsgericht zu einer Gefängnisstrafe verurteilt. Einen Monat später versuchte er zu flüchten, was ihm aber nicht gelang. Bis April 1944 war Peter Lindner im KZ Majdanek in Lublin gefangen, was ein Mithäftling nach dem Krieg bezeugte. Dieser berichtete auch, dass Peter Lindner ihm erzählt habe, dass er wegen dem Verbreiten von Spottwitzen über Hitler und Göring in das KZ eingeliefert wurde. Er überlebte das KZ nicht. Das Landesgericht Klagenfurt legte im Jahr 1964 den Todestag Peter Lindners mit 30. April 1944 fest. Quelle: Homepage des Vereins aegide – NS-Opfer im Oberen Drautal: <http://www.aegide.at/de/52/Peter_Paul_Lindner/>.