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Moser, Rudolf
Nachname
Moser
Vorname
Rudolf
Geschlecht
Männlich
Alter
k.A.
Geburtsdatum
01.04.1923
Geburtsort
Dellach im Gailtal , Österreich
Todesdatum
01.04.1923
Todesort
Gorenja Trebuša , Slowenien
Gruppe
Widerstand, Individuell
Soldaten, Deserteure
Freitext
Rudolf Moser, geboren am 01.04.1923, gestorben im Winter 1944/45. Rudolf Moser wurde am 1. April 1923 in Dellach im Gailtal geboren und lebte mit seinen Eltern Josef und Maria Moser in bescheidenen Verhältnissen in Dellach 10. 1942 erhielt Rudolf Moser die Einberufung zur Wehrmacht und trat am 6. Juni 1942 in Villach bei der 9. Ausbildungskompanie des Gebirgsjägereinsatzregiments 139 den Dienst an. Zehn Tage später erlitt er eine Gehirnerschütterung, weshalb er bis Ende Juni 1942 im Reservelazarett I in Graz behandelt wurde, bevor er für fast drei Monate ins Reservelazarett IV in Graz wegen „Behandlung Geisteszustand“ kam. Am 22. Oktober 1942 wurde er als dienstunfähig bei der Heeresentlassungsstelle in Klagenfurt gemeldet und am 10. November 1942 aus der Wehrmacht entlassen. Im Sommer 1944 arbeitete Rudolf Moser als Viehhirte und Almbewirtschafter auf der Plöckenalm in den Karnischen Alpen. Dort lernte er Georg Dereatti aus Villach kennen. Rudolf Moser erhielt auch eine neue Einberufung zur Wehrmacht, der er aber nicht Folge leistete. Seit Mai 1944 waren drei seiner Brüder als Wehrmachtssoldaten gefallen. Rudolf Moser setzte sich in das Dorf Timau an der südlichen Flanke der Karnischen Alpen ab. Georg Dereatti stellte ihn den in Treppo Carnico bzw. Forni Avoltri stationierten SOE-Offizieren vor. Am 29. August 1944 wurde mit einer Funkmeldung an die SOE-Zentrale in Bari die Anwerbung Rudolf Mosers als Kontakthersteller und Kurier für Hubert Mayr bekanntgegeben. Moser bekam den Decknamen „Henry“. Im September und Oktober 1944 überquerte er mehrfach die Grenze um Kontaktaufnahmen und Kurierdienste für die SOE-Offiziere in Friaul und Oberkärnten/Osttirol zu leisten. Zuletzt pendelte er zwischen Außervillgraten und Forni Avoltri. In britischen Quellen taucht Moser zuletzt am 12. Oktober 1944 auf, als er in Forni Avoltri gesehen wurde. Seit dem Fund der Verhörprotokolle der OZNA, lassen sich seine Bewegungen bis Mitte November 1944 rekonstruieren. Rudolf Moser flüchtete nach dem 12. Oktober 1944 nach Unterpirkach bei Oberdrauburg und weiter zur Familie des Bauern Ludwig Hassler in Dellach im Drautal. Von dort ging er weiter zu einem Bauern in Bleiburg/Kreuth, wo er wiederum zu einem Bauern nach Altfinkenstein weitergeleitet wurde. Spätestens Ende Oktober 1944 traf er auf Partisanen der Gailtaler Kompanie, wo er aufgenommen wurde. Die Partisaneneinheit wurde bei Kämpfen mit NS-Verbänden am Wurzenpass am 16. November und südlich von Altfinkenstein am 20. November zerschlagen. Er wurde von der jugoslawischen Geheimpolizei OZNA in gefangen genommen und in Gorenja Trebuša verhört. Der Bericht über das Verhör ist die letzte schriftliche Spur, die es von Rudolf Moser gibt. Die Suche von britischen Fahndern verlief bis 1947 in Kärnten ergebnislos. Man kann davon ausgehen, dass Rudolf Moser von der OZNA ermordet worden ist. Quelle: Homepage des Vereins aegide – Ns-Opfer im Oberen Drautal <http://www.aegide.at/de/56/Rudolf_Moser/>.