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Olip, Tomaž
Nachname
Olip
Vorname
Tomaž
Alternative Schreibweise
Thomas
Geschlecht
Männlich
Alter
59
Geburtsdatum
21.01.1884
Geburtsort
Zell/Sele , Österreich
Todesdatum
19.04.1943
Todesort
LKH Klagenfurt , Österreich
Gruppe
Widerstand, Individuell
Freitext
Tomaž Olip, geboren am 21.01.1884 in Zell/Sele, gestorben am 19.04.1943 im Gaukrankenhaus Klagenfurt/Celovec. Tomaž Olip wurde am 21. Jänner 1884 in Zell/Sele als viertes Kind des vlg. Ogradnik-Besitzers Thomas Olip und seiner Frau Maria Kölich geboren. Er arbeitete nach dem Schulbesuch als Holzknecht und Fuhrmann. Im Jahr 1914 kaufte er sich einen kleinen Besitz. 1915 wurde er zu den Pionieren eingezogen, wo er bis zum Ende des Ersten Weltkrieges im Einsatz war. Vorwiegend war er an der russischen Front und erhielt diverse Auszeichnungen. 1922 heiratete Tomaž Olip Uršula Jug, wurde Familienvater und kaufte 1929 die vlg. Jereb-Liegenschaft in Ebriach. Er hatte mit seiner Frau acht Kinder, wobei das jüngste erst nach seinem Tod geboren wurde. Das Ehepaar Olip hatte früh Kontakt zu den „Grünen Kadern“ und ab dem Sommer 1942 zu den ersten Partisanen. Tomaž Olip unterstützte diese mit Lebensmitteln, Unterkunft und Informationen. Am 17. November 1942 wurde er gemeinsam mit seiner Frau verhaftet und zahlreiche, mit Misshandlungen verbundene, Verhöre folgten. Tomaž Olip wurde im sogenannten Freislerprozess vom April 1943 zu acht Jahren Zuchthaus verurteilt. Am 19. April 1943 verstarb er im Gaukrankenhaus. In Erzählungen wird betont, dass er an Folgen von Folter verstorben sei. Im Gerichtsakt ist ein Schriftwechsel des Haftarztes zu finden, der wiederholt urgiert hatte, dass Tomaž Olip dringend eine Operation benötigte. Am 31. März wurde er zum ersten Mal ins Gaukrankenhaus gebracht und am 18. April abends neuerlich wegen akuter Lebensgefahr, woraufhin er am nächsten Vormittag verstarb. Dem Wunsch seiner Tochter, den Leichnam nach Zell überführen zu dürfen, wurde nicht nachgekommen. „Aus staatspolizeilichen Gründen“ wurde die Leiche sofort auf dem Zentralfriedhof Annabichl beerdigt. Quelle: Entner Brigitte: Wer war Klara aus Šentlipš/St. Philippen? Kärntner Slowenen und Sloweninnen als Opfer der NS-Verfolgung. Ein Gedenkbuch. Drava Verlag, Klagenfurt/Celovec, 2014, S. 156 f.