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Schläf, Johan
Nachname
Schläf
Vorname
Johan
Alternative Schreibweise
Hans, Šlef
Geschlecht
Männlich
Alter
38
Geburtsdatum
16.08.1906
Geburtsort
Eisenkappel/Železna Kapla , Österreich
Todesdatum
23.03.1945
Todesort
Strafanstalt Graz-Karlau , Österreich
Gruppe
Widerstand, Politisch
Terror, Justiz
Freitext
Johan Schläf, geboren am 16.08.1906 in Eisenkappel/Železna Kapla, gestorben am 23.03.1945 in der Strafanstalt Karlau. Johann Schläf wurde am 16. August 1906 in Eisenkappel/Železna Kapla als Sohn der verwitweten Magdalena Schläf geboren. Seinen Lebensunterhalt verdiente er als Schlosser, Hilfsarbeiter und Bergmann. Er heiratete Katarina Martinak, die beiden hatten keine Kinder. In der Zeit der Wirtschaftskrise wurde er arbeitslos und fand erst 1938 wieder Arbeit. 1940 wurde er zur Wehrmacht eingezogen. Nach zwei Jahren und einer Verwundung an der Ostfront, kam Johan Schläf zurück und arbeitete wieder als Bergmann. Er war politisch aktiv und bereits seit 1925 Angehöriger der Sozialistischen Partei und des Republikanischen Schutzbundes. In der Zeit des Austrofaschismus schloss er sich den Kommunisten an und wurde deshalb 1935 wegen kommunistischer Aktivitäten vor Gericht gestellt und zu fünf Jahren Arrest verurteilt, jedoch 1936 bedingt amnestiert. 1942 kamen die ersten Partisanen in den Raum Eisenkappel. Sie kontaktieren Johan Schläf, der zum engeren Kreis des neu gegründeten Widerstands zählte. Er und seine Frau waren eine wichtige Anlaufstelle für die Partisanen. Beide wurden im Zuge der großen Verhaftungswelle zu Weihnachten 1942 festgenommen und angeklagt. Am 27. August 1943 stand das Urteil fest. Katarina Schläf wurde zu 30 Monaten Zuchthaus in der Strafanstalt Stadelheim verurteilt. Im August 1945 kehrte sie in die Heimat zurück. Johan Schläf erhielt vier Jahre Zuchthaus, wobei er den ersten Teil in Maribor verbüßte. Im März 1944 kam er nach Graz Karlau. Seine letzte Nachricht stammte vom März 1945. Das Verfahren zur Todeserklärung erfolgte erst 1957. Quelle: Entner Brigitte: Wer war Klara aus Šentlipš/St. Philippen? Kärntner Slowenen und Sloweninnen als Opfer der NS-Verfolgung. Ein Gedenkbuch. Drava Verlag, Klagenfurt/Celovec, 2014, S. 171 f.