Nachname
Pasterk
Vorname
Franc - Lenart
Alternative Schreibweise
Franz
Geschlecht
Männlich
Alter
31
Geburtsdatum
12.03.1912
Geburtsort
Lobnig/Lobnik
, Österreich
Todesdatum
06.04.1943
Todesort
Mežica/Miess
, Slowenien
Gruppe
Widerstand, Kärntner PartisanInnenwiderstand
Soldaten, Deserteure
Soldaten, Deserteure
Freitext
Franc-Lenart Pasterk, geboren am 12.03.1912 in Lobnig/Lobnik, Eisenkappel/Železna Kapla, gestorben am 06.04.1943 in Mežica/Miess. Franc Pasterk wurde am 12. März 1912 als Sohn von Jakob Pasterk und dessen zweiter Frau Rozalija Knez in Lobnig/Lobnik geboren. Er arbeitete als Milchkontrolleur. Außerdem war er ein beliebter Sänger und als Obmann des katholisch-slowenischen Bildungsvereins und als Leiter der Burschenverbindung der Pfarre Eisenkappel, des Männerkirchenchores und der örtlichen Tamburizzagruppe kulturell sehr aktiv. Im Juni 1940 wurde er zur Wehrmacht eingezogen. Mitte September 1942 kam er von der Eismeerfront nach Hause zurück auf Urlaub. Die Situation an der Front und das Wissen um die „Aussiedlung“ brachten ihn dazu, sich den Partisanen anzuschließen. Nach einer Nacht voller Gebete und Gespräche mit dem Pfarrer desertierte er. Seine Desertion wurde über Kontakte zu Janez Županc, dessen Schwester Marija Olip und Franc Weinzerl organisiert. Am letzten Urlaubstag fuhr er mit dem Zug offiziell nach Klagenfurt, um die Familie seines Bruders zu schützen. In Klagenfurt stand das Fahrrad von Marija Olip bereit, mit dem er zurück nach Vellach fuhr, um sich den Partisanen anzuschließen. Bis zu ihrer Verhaftung schickte seine Schwester Pakete an seine Feldpostadresse, um die Behörden in die Irre zu führen. Als Partisan trug Franc Pasterk den Namen Lenart. Im Jänner 1943 kam es zu einem Zusammenstoß mit deutschen Polizeieinheiten, wobei er sein rechtes Auge verlor. Beim Überfall auf Mežica im April 1943 wurde Lenart, der damals Kommandant des 1. Kärntner Bataillons war, schwer verwundet und starb kurz darauf an seinen Verletzungen. In manchen Berichten wird auch der 4. April als Todesdatum genannt.
Quelle: Entner Brigitte: Wer war Klara aus Šentlipš/St. Philippen? Kärntner Slowenen und Sloweninnen als Opfer der NS-Verfolgung. Ein Gedenkbuch. Drava Verlag, Klagenfurt/Celovec, 2014, S. 163.