Ivančič

Franc

Männlich

35

04.09.1906

Pöls , Österreich

04.11.1941

Berlin Brandenburg-Görden , Deutschland

Widerstand, Politisch
Opfer, NS Justiz

Franc Ivančič, geboren am 04.09.1906, gestorben am 04.11.1941. Franz Ivančič arbeitete in einer Papierfabrik in der Nähe von Pöls bei Judenburg. Er war mit seinem Bruder Anton in einer slowenischen Familie in Julisch-Venetien aufgewachsen. 1915 zog die Familie nach Kärnten. Die Brüder arbeiteten in der Zwischenkriegszeit zum Teil als Mineure und Sprengmeister an verschiedenen Orten in Italien, Kärnten und der Steiermark. Beide verfügten über soziale Beziehungen und Bekanntschaften im Arbeitermilieu der Region Slowenien/Oberitalien/Kärnten und Steiermark. Mit seinem Bruder wurde Franc Aktivist der slowenischen antifaschistischen Widerstandsgruppe TIGR, die 1939/40 auch in Kärnten und der Steiermark gegen das NS-Regime mit Sabotageaktionen auftrat. Nach seiner Festnahme durch die Gestapo wurde er mit 13 weieren Angeklagten vor das Reichskriegsgericht gestellt, das vom 17. bis 25. Juli 1941 in Klagenfurt tagte. Der Vorsitzende Karl Schmauser verurteilte Engelbert Glitzner, Franz und Anton Ivančič wegen Landesverrat, Vorbereitung zum Hochverrat, Sprengstoffverbrechen und Verbrechen gegen die Wehrkraft zum Tode. Ebenfalls zum Tode verurteilt wurden Franz Knes, Konrad Lipusch und Martin Čemernjak wegen Vorbereitung zum Hochverrat und Sprengstoffverbrechen. Noch im September ließ sie das Reichskriegsgericht in das Zuchthaus Brandenburg-Görden bei Berlin bringen. Am 4. November 1941 starben sie unter dem Fallbeil. Quelle: Peter Pirker, Gegen das "Dritte Reich". Sabotage und transnationaler Widerstand in Österreich und Slowenien 1938-1940, Klagenfurt 2010.