Nachname
Göschler
Vorname
Hermann
Geschlecht
Männlich
Alter
24
Geburtsdatum
20.02.1915
Geburtsort
Freundsam
, Österreich
Todesdatum
01.12.1939
Todesort
Berlin-Plötzensee
, Deutschland
Gruppe
Kärntner Slowenen
Freitext
Hermann Göschler, geboren am 20.2.1915 in Freundsam, gestorben am 01.12.1939 in Berlin Plötzensee. Er wurde in eine kinderreiche Bauernfamilie am Leitnerhof hineingeboren. Im Geburtsregister des Pfarramtes Sörg findet sich eine kurze Eintragung: „1936 aus der Kirche ausgetreten. Bekennt sich hinfort als Bibelforscher.“ Hermann Göschler wurde durch das Studium der Heiligen Schrift ein Wehrdienstverweigerer aus Gewissensgründen. Bereits im Austrofaschismus wurde er wegen Verweigerung der Eidesleistung zu drei Monaten Kerker verurteilt. Hermann verweigerte es aufgrund seiner religiösen Überzeugung, den Eid zu leisten und die militärische Uniform anzulegen. Am 10. März wurde er neuerlich vorgerufen, verweigerte jedoch wieder. Er wurde zu drei Monaten Kerker verurteilt (der Strafsatz beträgt drei bis fünf Jahre), verschärft durch monatlich einen Fasttag und zwei harte Lager. Hermann Göschler saß die dreimonatige Haftstrafe, von März bis Juni 1937, wegen Wehrdienstverweigerung ab, leistete im Anschluss daran aber doch noch den Grundwehrdienst beim Österreichischen Bundesheer bis 1938. 1939 wurde er wieder in Klagenfurt verhaftet und danach in Völkermarkt inhaftiert. In Deutschland wurde vor dem Reichskriegsgericht in Berlin gegen ihn und andere Zeugen Jehovas aus Österreich am 26.9.1939 Anklage wegen Eidesverweigerung erhoben. Seine Hinrichtung erfolgte durch das Fallbeil am 1.12.1939 in Berlin Plötzensee.
Quelle: Gerti Malle: Jehovas Zeugen in Österreich. Widerstand und Verfolgung in der Zeit des Nationalsozialismus. Verlagshaus Hernals. Wien 2025. S. 197-282.